Razorbacks siegen knapp dank überragender Defense

Running Back Jamie Dale fand nur selten Lücken in der gegnerischen DefenseEtwa 300 Zuschauer erlebten am Muttertag bei schönstem Footballwetter eine äußerst spannende Football Partie, die die Gastgeber mit etwas Glück für sich entscheiden konnten. Beim zweiten Heimspiel der Ravensburg Razorbacks stand nach der hart umkämpften Begegnung gegen die Gießen Golden Dragons der knappe Endstand 7:6 auf dem Scoreboard. Die Gießener begannen im Angriff, die Ravensburger Defense spielte von Beginn an druckvoll und konzentriert. Man drängte die Gäste aus Hessen tief bis zur eigenen Endzone zurück und zwang sie zum Punt, dem Befreiungskick. Der Ball sprang aber unglücklicherweise gegen das Bein eines Ravensburger Spielers und konnte im Anschluss von den Golden Dragons aufgenommen werden, die damit im Ballbesitz blieben. Die TSB-Footballer blieben trotz dieser anfänglichen Unsicherheit weiter dominant und nach Sacks durch die Defensive Line Spieler Roman Melzel und Nicolas Bach ging das Angriffsrecht schnell an die Oberschwaben über. Running Back Jamie Dale konnte mit einem tollen Lauf über 55 Yards einen Touchdown und die frühe Führung erzielen. Nach einem erfolgreichen Zusatzkick durch Robert Klostermann führten die Razorbacks mit 7:0. Darauf folgte eine regelrechte Abwehrschlacht, beide Verteidigungsreihen ließen nur wenige Raumgewinne zu, bis kurz vor der Pause der Razorbacks Quarterback Joris Strobel selbst für 20 Yards Raumgewinn sorgte und kurz darauf einen tiefen Pass über 40 Yards auf Wide Receiver Rolf Kienzle anbringen konnte. An der 5 Yard Linie der Gegner entschieden sich die Razorbacks für einen Passspielzug, um die Führung vor der Halbzeit auszubauen. Der Pass wurde prompt von der Gießener Verteidigung gefangen, womit das Angriffsrecht wieder zu Gießen wechselte. Gießen versuchte in den letzten Sekunden der ersten Halbzeit mit aller Kraft noch den Ausgleich vor der Pause zu schaffen, sie kamen kurz vor Auslaufen der Spieluhr aber nur in Field Goal Reichweite. Der Kick war zu kurz und beide Teams gingen in die Pause.

Nach der Pause startete die Ravensburger Offense, die nun immer mehr Probleme mit der aggressiven Defense der Hessen hatte. Besonders Die Offensive Line konnte die Blitze der Giessener Linebacker nicht immer aufhalten. Zusätzlich machten die Razorbacks viele Fehler und handelten sich immer wieder Strafen ein, die für Raumverlust sorgten. Man erreichte nur wenig Raumgewinn und die Defense musste Überstunden machen. Immer wieder standen die Verteidiger auf dem Feld und versuchten das gute Laufspiel der Golden Dragons zu unterbinden. Dies gelang nicht immer und so kämpften sich diese bis in kurz vor die Endzone des Heimteams. Jetzt wurde es spannend, denn die Gäste wollten unbedingt ihre Chance nutzen und den Ausgleich schaffen. Die Ravensburger hielten verbissen dagegen und es gelang ihnen sogar dem Gießener Running Back den Ball aus den Händen zu schlagen, aber der freie Ball wurde von einem Offensive Line Spieler gefangen, der den Ball die letzten 5 Yards bis in die Endzone zum Touchdown trug. Die Hessen freuten sich über den Glücksfall und wollten mit einem Zusatzkick den Spielstand egalisieren. Linebacker Kevin Kienzle konnte den Zusatzkick blocken und konnte damit den Ausgleich verhindern, somit zeigte das Scoreboard die hauchdünne 7:6 Führung der Razorbacks an.

Das Spiel war jetzt wieder offen und das Gastteam kämpfte weiter, um die Niederlage zu vermeiden. Die TSB-Akteure machten es selber noch spannend, denn Ersatzquarterback Alexander Borg, der für den angeschlagenen Joris Strobel immer wieder zu Spielzeit kam, verlor den Ball bei einem Laufspielzug. Gießen mobilisierte alle Kräfte, aber die Verteidigung aus der Turmstadt hielt dagegen. Bei einem vierten Versuch unterlief ihnen ein Fehler, der zum Glück unbestraft blieb. Als sie mit einem Befreiungskick rechneten, nahm der Punter den Ball auf und lief über 20 Yards zu einem neuen First Down. Die Spannung war auf dem Höhepunkt, aber erneut konnte die Defense um ihren Captain Mirko Herrmann die Gegner stoppen. Diese waren aber mit 40 Yards bis zur Endzone wieder in Field Goal Reichweite und ein erfolgreicher Kick würde die Führung für die Golden Dragons bedeuten. Aber der Kick war erneut zu kurz und die Razorbacks kamen erneut in Ballbesitz. Für erneute Dramatik sorgte, dass der Ballbesitz nochmals an Gießen abgegeben wurde und diese kurz vor Ende der Partie alles auf einen Sieg setzten. Sie hielten mit Läufen in das Seitenaus und Timeouts die Spieluhr taktisch immer wieder an, aber die Defense der Razorbacks war hellwach und ließ keine größeren Raumgewinne mehr zu. Mit auslaufender Spieluhr hatten die Golden Dragons nur noch einen Versuch, um das erneute First Down zu erreichen und somit in Ballbesitz für weitere Spielzüge zu bleiben. Doch die Defense ließ nichts mehr anbrennen und konnte einen letzten Passversuch des Gießener Quarterbacks verhindern. Somit wechselte das Angriffsrecht automatisch zu den Razorbacks, die ihre letzten Versuche abknieten und somit die letzten Sekunden von der Spieluhr nahmen. Gemeinsam mit den Fans wurde der glückliche und knappe Sieg im zweiten Heimspiel gefeiert.

Solch eine knappe Entscheidung hatten die Kenner der Footballszene nicht erwartet. Nach dem tollen Spiel gegen Freiburg gingen die Razorbacks als klarer Favorit in das Spiel gegen die Golden Dragons, die in ihren ersten zwei Spielen bisher nur insgesamt 10 Punkte erzielen konnten. „Gießen hat uns mit ihrem aggressiven Spiel überrascht und wir haben mit der Offense kein Mittel gefunden um dagegen zu halten“, analysiert Head Coach Thomas Miller nach Spielende, dabei hatten die Ravensburger Coaches das eigene Team davor gewarnt, den Gegner zu unterschätzen. Offense Cooradinator Frank Kienzle lobte die gute Arbeit der Golden Dragons Defense, die seine Offense ständig unter Druck setzte und so Fehler forcierte. „Die Offensive Line hatte immer wieder Probleme gegen die hart kämpfenden Gießener. Vor allem die unerfahrenen Spieler machten die Erfahrung, dass Football an der Line auch ein Kampf sein kann, den man über vier Viertel führen muss.“ Kienzle räumte aber auch eigene Fehler beim Playcalling ein: „Die ein oder andere Entscheidung war im Nachhinein betrachtet nicht richtig und ich bin froh, dass unsere Defense diese Fehler immer wieder ausbügeln konnte.“ Die Ravensburger Coaches sind aber zuversichtlich, dass man im nächsten Spiel gegen Böblingen auch wieder mehr punkten wird. „Wir haben unsere Lektion gelernt und werden uns gewissenhaft auf den kommenden Spieltag vorbereiten“, so Kienzle. Leo Grenz war mit seiner Defense sehr zufrieden, denn die Verteidiger konnten die Golden Dragons über vier Viertel in Schach halten, obwohl sie wesentlich öfter auf dem Feld standen und an ihre Grenzen gehen mussten. „Die Defense hat das gesamte Spiel gekämpft und nie aufgegeben. Auch im Backfield standen wir sicher und konnten das Passspiel unterbinden“, erklärt Grenz.

Bereits nächsten Sonntag müssen die Oberschwaben nach Böblingen zu den Bears, die punktgleich hinter den Razorbacks auf Platz vier der Regionalliga Mitte liegen. Dieses Spiel wird zeigen wer in der Lage ist an den bisher ungeschlagenen Teams aus Karlsruhe und Montabaur dran zu bleiben. Coach Grenz hat sich die Bears schon auf Videoaufnahmen angeschaut und sieht für die Verteidigung keine größeren Probleme. „Böblingen setzt mehr auf Passspiel, aber wir sind in der Lage sie zu stoppen und unserer Offense gute Chancen zu ermöglichen.“ Böblingen ist ein junges Team, das vor fünf Jahren gegründet wurde. Nach beeindruckenden Erfolgen in den unteren Ligen sind sie als Aufsteiger aus der Oberliga nun zum ersten Mal in der dritthöchsten Spielklasse. Durch ihre Nähe zu der amerikanischen Militärbasis konnten sie immer wieder Spieler aus dem Mutterland des Football für ihr Team gewinnen. Die Bears konnten bereits gegen Freiburg und Albershausen gewinnen und man darf ein hochklassiges Spiel erwarten, das die Razorbacks unbedingt für sich entscheiden wollen.

Miller - 15.05.2012

Running Back Jamie Dale fand nur selten Lücken in der gegnerischen Defense

Running Back Jamie Dale fand nur selten Lücken in der gegnerischen Defense (© S. Pfeiffer)

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