Österreich unterliegt Japan

Brütende Hitze lag über Graz, bei der Football WM 2011 Spielort der Gruppe B, trotzdem zogen 6.500 Zuschauer die UPC Arena dem Freibad vor, um Team Austria bei seinem Kampf gegen die japanische Nationalmannschaft anzufeuern. Unterstützung hatten die Rot-Weiß-Roten auch dringend nötig, schon der KickOff-Return führte die Mannen aus dem Land der aufgehenden Sonne an die heimische 34-Yard Linie. In der Folge konnte die österreichische Defense jedoch einen Touchdown verhindern und ein Field Goal blocken.

Die defensive Schlacht tobte bis ins zweite Viertel und tatsächlich waren es die Österreicher, die als Erste anschrieben: Kicker Peter Kramberger konnte ein Field Goal verbuchen. Die Antwort aus Fernost ließ genau 40 Sekunden auf sich warten: RB Tomokazu Sueyoshi tänzelte durch die Abwehrreihen und stellte auf 7:3 aus Sicht der Gäste. Der Schock saß tief, QB Christoph Gross warf kurz darauf eine Interception und der japanische Angriff kam in Field Goal Distanz zum Stehen. Es folgte - auch wenn die rot-weiß-rote Seele weint - die schönste Szene der Partie: Die Söhne Nippons fakten das Field Goal, Yasuhiro Maruta erzielte durch einen Lauf daher sechs statt drei Punkte. Der Gegenzug der Österreicher endete kurz vor der Pause mit dem zweiten Field Goal von Kramberger, das letzte Wort in der ersten Halbzeit gehört dem japanischen Kicker Daisuke Aoki, der auf 17:6 stellte.

Der dritte Spielabschnitt war von viel Defensive und keinen Punkten geprägt, die zweite Interception von QB Christoph Gross blieb folgenlos, der österreichische Angriff allerdings ebenso. Mit einem weiteren Score von RB Tomokazu Sueyoshi stellten die Gäste auf 24:6. Nachdem weder den Gastgebern noch den Gästen weitere Punkte vergönnt waren und die letzten sechs Minuten abermals den Defenses beider Teams gehörten, war dies auch der Endstand.

Japan gewann verdient den Auftakt der Gruppe B gegen Team Austria. Mit ebenso beeindruckender Disziplin wie Geschwindigkeit zeigten die Gäste warum sie zweimaliger Weltmeister sind und einem dritten Titel nicht abgeneigt wären. Die österreichische Verteidigung lieferte im regulären Spiel eine gewaltige Leistung ab, das Stoppen von KickOff- und Punt-Returns gelang jedoch nur unzulänglich. Auf Seiten der Offense konnte der verdientermaßen zum österreichischen MVP gewählte Florian Grein überzeugen, im Passangriff lagen Genie und Interception oft zu nahe beisammen. Das "Gesamtpaket" Japan aus Offense, Defense und Special Teams war Team Austria heute eine Nummer zu groß, dass man mit stärkeren Gegnern zumindest phasenweise mithalten kann, sollte für die weiteren WM-Spiele aber Hoffnung geben.

Kratky - 10.07.2011

Österreich strauchelt gegen Doppel-Weltmeister Japan. (© Kratky)