La Courneuve französischer Rekordmeister

RB Laurent Marceline (hier im Trikot der Equipe Tricolore) sorgte auch im französischen Endspiel für wertvollen RaumgewinnAm Ende war dann doch wieder alles beim Alten. Mit dem 45:27-Sieg gegen die Grenoble Centraures sicherte sich La Courneuve Flash zum sechsten Mal innerhalb der vergangenen sieben Jahre den Titel des französischen Meister. Es ist der neunte Titel für die Footballer aus dem Pariser Vorort La Courneuve. Damit haben sie die Aix-en-Provence Argonauts als Rekordmeister abgelöst. Die Argonauts konnten bisher acht Mal den „Casque de Diamant“ gewinnen. Dass sich die Spieler und Verantwortlichen aus La Courneuve am Ende dann über den Meistertitel freuen konnten, lag auch an RB Laurent Marceline, der zwar nur einen Touchdown erzielte, mit seinen Läufen aber die Grundlage für den Erfolg legte.

Aus Sicht des französischen Verbandes FFFA war der Tag im Stade Charléty eine durchaus gelungene Veranstaltung. Nicht nur, dass der spätere Vizemeister aus Grenoble mit seiner Finalteilnahme frischen Wind in die Meisterschaft gebracht hatte, auch organisatorisch hatte sich die FFFA einiges einfallen lassen, um aus der Finale ein gelungenes Football-Fest zu machen.

Dass die Centaures bis ins Finale vorgerungen sind, war die große Überraschung der Saison. Angeführt vom Franko-Kanadier QB Charles Antoine Sinotte, der auch an der McGill University in Montreal Football spielt und dort sowohl als Spielmacher als auch auf der Position des Passempfängers eingesetzt wird, beendete der Aufsteiger die reguläre Saison als Tabellenzweiter. Doch nicht alle Spieler aus Grenoble hatten die Erfahrung von Sinotte, auch mal in einem wichtigen Spiel vor einer größeren Kulisse zu spielen.

Vielen Akteuren der Centaures war der Respekt vor dem scheinbar übermächtigen Gegner aus der Landeshauptstadt anzumerken. Von Beginn an gab La Courneuve das Tempo vor. Besonders die physische Überlegenheit im Linienbereich machte sich vom ersten Snap an bemerkbar. Immer wieder fand RB Laurent Marceline die notwendigen Löcher, so dass La Courneuve ab dem zweiten Drive auf eine abwechslungsreiche Mischung aus Lauf und Pass setzen konnten. Kein Wunder also, dass der Favorit aus der Nordgruppe mit den ersten drei Angriffsserien auf 21:0 davonziehen konnte und damit das Finale im Prinzip schon entschieden war. Im Prinzip.

Denn die Footballer aus Savoyen zeigten, dass sie nicht ohne Grund bis in den „Casque de Diamant“ eingezogen waren. Das Zusammenspiel zwischen QB Charles Antoine Sinotte und WR Anthony Dable klappte auf einmal besser und die Centaures kämpften sich bis an die Endzone von La Courneuve. WR Paul Braisaz latille war es dann vorbehalten, für sein Team Geschichte zu schreiben und den ersten Touchdown für Grenoble im „Casque de Diamant“ zu erzielen.

Wer nun gehofft hatte, dass der Touchdown wie eine Art Befreiungsschlag wirken würde, musste sich gleich eines Besseren belehren lassen. Denn La Courneuve stellte postwendend den alten Abstand von 21 Punkten wieder her und war auch in der zweiten Halbzeit dank ihrer Kadertiefe und der physisch dominanten Linien das bestimmende Team. Während die D-Line von La Courneuve immer wieder für großen Druck auf QB Charles Antoine Sinotte sorgte, öffnete die O-Line des späteren Meisters die Löcher für RB Laurent Marceline. Der legte mit seinen Läufen wiederum die Grundlage dafür, dass La Courneuve bis zum Ende 45 Punkte erzielte und sich über den neunten Meistertitle freuen durfte.

Hundt - 21.06.2011

RB Laurent Marceline (hier im Trikot der Equipe Tricolore) sorgte auch im französischen Endspiel für wertvollen Raumgewinn

RB Laurent Marceline (hier im Trikot der Equipe Tricolore) sorgte auch im französischen Endspiel für wertvollen Raumgewinn (© Hundt)

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