Amerikanisch Samoa oben auf

Die unter US-Verwaltung bestehende Inselgruppe Amerikanisch Samoa hat erneut das „Dreiländerturnier“, zu dem auch wieder Hawaii und Australien eingeladen wurden, gewonnen. Die Südseeinsulaner konnten sich in der ersten Januarwoche gegen die Hawaii-Auswahl mit 18:13 und gegen die „Aussies“ mit 35:0 klar durchsetzen und zeigten der Pazifikregion, dass sie immer noch das Aushängeschild des American Footballsports in Ozeanien sind und nicht ohne Grund als eine kleine Kaderschmiede der NFL und vieler Colleges gelten. Head Coach Sua’ese Pooch Ta’ase sollte nach dem Samo Bowl VIII entsprechend seine besten Schützlinge mit Auszeichnungen überhäufen und im Beisein des Inselgouverneurs Togiola Tulafono die Turnier-Awards unter anderem an Viavia Manuma (Offensive Player Award), Sonny Sanitoa Defensive Player Award) und Penitito Faalologo (MVP Award) verteilen. Ein wenig verlegen wurde der Gouverneur bei der Preisverleihung allerdings schon, als er sich dafür entschuldigte, dass die Jury hauptsächlich einheimische Sportler berücksichtigte, der sportliche Abstand allerdings spürbar vorhanden war und sich diese Häufung für samoanische Talente sicherlich nächstes Jahr nicht mehr stattfinden wird, wenn Hawaii und Australien den Abstand verkürzt hätten. Die Zuschauer im Stadion fanden diese Rede eher belustigend und riefen begeistert ihrem Verwaltungschef „Samoa 18 – Hawaii 13“ zu und konnten sich nicht so ganz mit der Entschuldigung anfreunden. Schließlich waren unter den rund 18000 Zuschauern auch einige amerikanische Footballscouts anwesend, die sich den einen oder anderen Spieler genau angesehen haben und die Auserwählten dem einen oder anderen College noch empfehlen. Traditionell sind die Juniorenspieler aus Samoa ein nicht zu unterschätzender Exportartikel, der, sollten sie in den USA den sportlichen Durchbruch irgendwann einmal schaffen, ihren Familien einen Hauch von Wohlstand und ihrer Heimat Ruhm und Stolz verschaffen.

Spielentscheidend für den Erfolg der Gastgeber war die Defenseleistung und das rutschige Geläuf, dass ein kleiner Taifun aus den Weiten des Pazifiks mitbrachte und den Australiern schwer zu schaffen machte. Harte Hits und frühes Blocken verhinderte vor allem im ersten Spiel gegen die australische Auswahl ein Durchkommen der Gäste und ein gut aufgelegter RB Moli Pereira, der zweimal im ersten Viertel punktete, brachte Samoa frühzeitig mit 14:0 in Führung. Die Situation besserte sich auch im dritten Viertel nicht für die Australier und ein Trickspielzug des QB Gonzales narrte die verstörten Jungs aus Down Under erneut. Nach einem letzten Touchdownlauf durch Chasen Sagapolutele musste Australien Head Coach Peter Tos entsprechend zugeben, das es für sein Team schon ein wenig besser als im Vorjahr lief (6:46), aber sein Team aus ganz jungen Spielern bestand, die in der Südsee ihre ersten internationalen Erfahrungen machen sollten.

Etwas mehr anstrengen mussten sich die Spieler aus Samoa erwartungsgemäß gegen Hawaii. Die in punkto Robustheit ähnlich auftretenden Hawaiianer schafften es sogar frühzeitig durch Victor Moananu in Führung zu gehen. Relativ spät im zweiten Viertel etablierte Samoa sein Laufspiel und die Spieler Manuma, Mapu und Upusili kämpften sich bis an die gegnerische elf Yards Line heran. Die ebenfalls hart spielenden Abwehrreihen der Hawaiianer sollten aber diese Angriffswelle aufhalten und erst ein Field Goal brachte Samoa an Hawaii heran. Ein weiterer geglückter Field-Goal-Versuch im zweiten Viertel verringerte abermals den Abstand. Die Vorentscheidung fiel schließlich nach der Pause. Ein langer Pass des Hawaiianers Mika wurde von Lawrence Tuioti Danielson abgefangen und brachte an der 25 Yards Line von Hawaii die Gastgeber in eine vielversprechende Angriffsposition. Ein kraftvoller Lauf katapultierte Samoa schließlich an die zwei Yards Line heran und ein angetäuschter Lauf von Manuma, der aber von Nuupaia durchgeführt wurde, überbrückte die letzten Inches zum 12:7.

Nachdem Hawaii abermals einen erlaufenen Touchdown für sich sicherte, aber die Two-Point-Conversion scheiterte, nutzte Samoa schließlich die Gelegenheit im vierten Quarter und übernahm nach einer 15 Yards Strafe wieder das Heft des Handelns. RB Manuma pumpte sich taifunartig in der sechsten Spielminute durch die gesamten Abwehrreihen und die Hawaiianer konnten nur noch seine Rückennummer entziffern, als dieser sich bereits in der Endzone zum 18:13 Endstand einfand. Hawaiis HC Siuaki Livai schließlich bewunderte in einem Statement die Leistungen von Samoa und lobte ihre Geschlossenheit und die Konsequenz ihrer Spielweise, die ihn sehr beeindruckte.

Schlüter - 16.01.2011

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News Australien/Ozeanien
Australien/Ozeanien
Australien
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: