Adler sichern sich Nord-Gruppensieg

Shuan Fatah führte die Berlin Adler nach 15 Jahren wieder an die Spitze der GFL Nord. 15 Jahre mussten vergehen, ehe die Fans der Berlin Adler sich wieder über einen ersten Platz ihres Teams im Norden am Ende der regulären Saison freuen durften. Mit 20:7 siegten die Adler in ihrem letzten regulären Saisonspiel vor 1.748 Zuschauern gegen die Braunschweig Lions und stellten damit nicht nur die Nordmeisterschaft sicher, sondern auch die Möglichkeit, in allen anstehenden Playoff-Spielen zu Hause zu spielen.

Die Berlin Adler feiern in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass ließ man in der Halbzeit Vergangenheit und Zukunft gemeinsam auftreten. Die Vergangenheit wurde durch ehemalige Adler-Spieler wie Boss Hogg, Thorsten Stielow, Thorsten Caroll, Fady Kourieh. Ingo Lindner und viele andere Adler-Legenden repräsentiert, die Ende der 80er Jahre den deutschen Football dominiert hatten und vier Meisterschaften zwischen 1987 und 1991 nach Berlin holten. Die Zukunft kam in Form der Jugendmannschaft der Adler, die im diesjährigen Endspiel die Cologne Falcons niederrang und die Jugendmeisterschaft gewann. Nun schickt sich die Gegenwart an, es der Zukunft als auch der Vergangenheit gleichzutun und ebenfalls Meister zu werden. Die Nordmeisterschaft war der erste Schritt dazu.

Um sich diese zu sichern, war die Ausgangslage klar: Nachdem Kiel am Vortag gegen Marburg gewonnen hatte, musste dafür der amtierende Meister aus Braunschweig in die Knie gezwungen werden, denn nur ein Sieg ließ die Adler an der Tabellenspitze verbleiben. Aber auch die Lions brauchten diesen bitter nötig, denn nur ein Sieg gegen die Adler würde sie sicher als Vierter in die Playoffs bringen und ein wenig die bisher verkorkste Saison verschönen. Doch wie man es drehen und wenden will: So richtig gewinnen wollten nur die Adler das Spiel. Auch wenn bei ihnen bei weitem nicht alles klappte, und Head Coach Shuan Fatah „kein gutes Spiel seiner Mannschaft gesehen hat“, aber ein gutes Pferd spring nur so hoch wie es muss. Die Adler machten genau das. Sie brillierten nicht, doch sie machten im Stile einer Klassemannschaft die Punkte zur rechten Zeit.

Nachdem sich beide Teams in der ersten Halbzeit neutralisiert hatten und jeweils dem anderen nur eine Chance auf ein Field Goal gaben, die die Adler im Gegensatz zu den Gästen nutzte, kamen die Hausherren wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff noch einmal in Ballbesitz. Ein schöner Lauf von QB Jon Grant und ein Fang von WR Hemaseh Heidary brachte sie bis an die 19-Yard-Linie der Lions und damit in Field-Goal-Reichweite. Doch eine Holding-Strafe beim nächsten Spielzug ließen die Chancen auf ein Field Goal drastisch sinken. Aber die Adler besitzen mit Benjamin Scharweit einen der besten Kicker Deutschlands, und er machte seinem Ruf alle Ehre. Aus 47 Yards brachte er den Schuss zwischen und über die Goalstangen unter und sein Team mit 6:0 in Führung. Fatah: „Diese Punkte waren im Nachhinein sehr wichtig für uns und sie fielen zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt. Es bewies, dass, auch wenn wir nicht unbedingt unsere beste Offense-Leistung zeigen, trotzdem immer punkten können.“

Die Entscheidung zu Gunsten der Adler fiel dann im dritten Abschnitt. „Als wir den ersten Angriff der Lions nach der Pause stoppten und selber durch David (McCants) nachlegen konnten, war ich mir sicher, dass wir das Spielfeld heute nur als Sieger verlassen würden“, bekannte Fatah nach dem Spiel. Zu diesem Zeitpunkt hatte man die Defensive der Lions weichgeklopft. Ein schneller kurzer Pass auf McCants auf die linke Seite ließ die Defensive Line altaussehen, zwei gute Blocks seiner Receiver schaffte McCants den nötigen Raum für dessen Haken, und, als zwei Lions-Verteidiger anstatt McCants sich gegenseitig tackelten, war für ihn der Weg in die Endzone frei. Zwei Angriffsserie später ließ McCants noch einmal den Turbo an, und rannte wie eine Gazelle verfolgt von Löwen „um sein Leben“. Nach 75 Yards hatte er das Rennen gewonnen und die Adler führten mit 20:0.

Erst jetzt zeigten die Gäste Anzeichen eines Aufbäumens gegen die drohende Niederlage. Doch bis auf den Touchdown-Lauf von RB Jabari Johnson konnten sie keine zählbaren Resultate erzielen. Eine Interception von Adler-Rookie-LB Pierre von Rymon Lipinsky zwei Minuten vor Schluss beendete jegliche Comeback-Versuche.

Nach dieser Niederlage sind die Lions auf die Gnade der Dresden Monarchs angewiesen, die nächste Woche ihr Rückspiel gegen die Assindia Cardinals bestreiten, um sich doch noch als Vierter für die Playoffs zu qualifizieren. Nur ein Sieg der Monarchs würde den Lions diesen Platz bescheren. Doch zu ihrem Leidwesen geht es für die Monarchs in Essen um nichts mehr. Sie stehen sicher auf Platz drei und könnten deshalb ihrem Stammpersonal eine kleine Spielpause können.

Am Rande notiert: Etwas sauer aufgestoßen ist den Adler die Vergesslichkeit des AFVD, der es versäumt hatte, einen Repräsentanten mit dem Nordmeister-Pokal zum Spiel zu schicken.

Gohlke - 23.08.2009

Shuan Fatah führte die Berlin Adler nach 15 Jahren wieder an die Spitze der GFL Nord.

Shuan Fatah führte die Berlin Adler nach 15 Jahren wieder an die Spitze der GFL Nord. (© Weber )

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