Unicorns marschieren Richtung Süd-Meisterschaft

1.387 begeisterte Zuschauern sahen am Samstag einen verdienten 39:27-Erfolg der Schwä-bisch Hall Unicorns gegen die Stuttgart Scorpions. Die Süd-Meisterschaft ist für die Haller nun zum Greifen nahe.

Für beide Teams ging es im Baden-Württemberg-Derby am Samstag im Haller Hagen-bahcstadion um viel: Die Stuttgart Scorpions wollten sich ihre wohl letzte Chance auf den zweiten Tabellenplatz im Süden wahren und die Unicorns waren gewillt, auf dem Weg zur Süd-Meisterschaft einen entscheidenden Schritt zu gehen. Während die Stuttgarter nach län-gerer Pause von Jason und Patrick Scott wieder mit einem voll besetzten Kader antreten konn-ten, mussten die TSGler mit R Johannes Brenner wegen einer Wadenverletzung einen schwerwiegenden Ausfall beklagen.

Schnell zeigte sich aber, dass Brenner durch seinen Bruder Felix, Thomas Hambalek und Bernd Wollensack sehr gut vertreten wurde. Überzeugen konnte besonders Bernd Wollen-sack, der gegen die Scorpions eine makellose Leistung zeigte. Alle drei profitierten von einem fehlerfrei aufspielenden QB Chad Rupp. Er verstand es perfekt, die Offense der Unicorns durch die Partie zu führen, glänzte mit präzisen Pässen und trat wenn nötig auch selbst den Weg nach vorne an.

Es entwickelte sich am Samstag zunächst die erwartet ausgeglichene Partie. Bis Mitte des zweiten Viertels konnten die Gäste zwei Haller Führungen durch Thomas Hambalek und Chad Rupp durch Tocuhdowns von Ira Vandever und Patrick Scott egalisieren. Beim 13:13 scheiterten die Haller dann im vierten Versuch an der Stuttgarter 2-Yard-Linie und die Gäste witterten ihre Chance erstmals in Führung zu gehen. Doch die Unicorns drehten den Spieß kurzerhand um. An der eigenen 40-Yard-Linie holten sie sich das Angriffsrecht zurück und nur 42 Sekunden später drang R Felix Brenner (PAT Dario D’Ariano) nach Pass von Chad Rupp zur 20:13-Halbzeitführung in die Scorpions-Endzone ein.

Die Grundlage für ihren späteren Erfolg legten die Unicorns mit einem Doppelschlag im drit-ten Viertel. Zunächst war es RB Scott Phaydavong, der mit einem spektakulären Lauf glänzte. Von den Scorpions bis dahin fast neutralisiert, ließ er nun nach kurzem Pass von Rupp fast die gesamte Stuttgarter Defense aussteigen, brach drei Tackles und legte den Ball zum 26:13 hin-ter der Goalline ab. Wenig später folgte ein missglückter Scorpions-Punt, der die TSGler an der 13-Yard-Linie der Scorpions erneut in Ballbesitz brachte. Eine Chance, die Bernd Wol-lensack nach Rupp-Pass zum 32:13 nutzte.

Das Spiel schien damit schon fast entschieden, doch die Scorpions gaben noch lange nicht auf. Durch Patrick Scott und Ira Vandever kämpften sie sich auf 27:32 heran und lagen vier Minuten vor Spielende wieder in Schlagdistanz zu den TSGlern. Ein 5-Yard-Pass von Chad Rupp auf Thomas Hambalek entschied dann aber zwei Minuten vor Spielende die Partie zu Gunsten der Unicorns.

„Wir waren von Anfang an in Rückstand und haben heute schlicht nicht so gut gespielt, wie man es muss, um gegen die Unicorns zu gewinnen“, sagte Stuttgarts Head Coach Matthias Me-cherlein nach dem Spiel. „Der Sieg ging heute zu Recht an die Haller.“

„Ich bin sehr stolz auf unser Team“, meinte Unicorns-Head-Coach Siegfried Gehrke. „Die Jungs haben fast von alleine genau das gemacht, was sie tun sollten. Trotz der körperlichen Überlegenheit der Scorpions haben wir heute verdient gewonnen.“ Zur Haller Titel-Chance im Süden sagte Gehrke: „Klar, jetzt fehlt nicht mehr viel. Wir werden aber trotzdem konzent-riert in unser letztes Spiel in München gehen und wollen auch dort gewinnen. Noch sind wir nicht Meister und unser Verfolger Marburg hat ein starkes Team. Im Football ist nichts un-möglich.“

Streich - 26.07.2009

Unicorns-Quarterback Chad Rupp lieferte am Samstag eine perfekte Leistung ab (© Hess)