Der Matchwinner heißt Hannes Dierolf

Die Defense-Reihen beider Teams dominierten Partie zwischen den Schwäbisch Hall Unicorns un den Munich Cowboys im Haller Hagenbachstadion vor 912 Zuschauern. Am Ende landeten die Gastgeber einen glücklichen 7:0-Erfolg. Dank der Stuttgarter Niederlage gegen Braunschweig haben sich die Unicorns damit das Heimrecht im Viertelfinale bereits jetzt gesichert.

Wenig Punkte hatte Unicorns-Head-Coach Siegfried Gehrke für das GFL-Spiel am Samstag im Hagenbachstadion prognostiziert. "So wenige hätten es dann auch nicht sein müssen", meinte er nach dem Spiel, in dem seine Offense kein all zu gutes Bild abgab. Die starke Münchener Defense machte den Haller Angreifern das Leben sehr schwer und selbst der sonst so sichere Unicorns-QB Chad Rupp musste am Samstag mit ansehen, wie zwei seiner Pässe abgefangen wurden.

Die Haller Offense hatte es schwer, ihren Rhythmus zu finden. Lange musste man auf den jeweils nächsten Einsatz warten, denn Gäste-Angriff beanspruchte viel Spielzeit. Der Grund dafür ist bei den Haller Verteidigern zu suchen. Sie konnten ihre Endzone zwar sauber halten, erlaubten den Cowboys aber bei jedem Ballbesitz viel Raumgewinn. Entsprechend lang waren die Drives der Cowboys. Den meisten Erfolg hatte München mit Outside-Pässen über 10 bis 15 Yards, gegen die die Unicorns das gesamte Spiel über kein richtiges Rezept fanden.

Die Zuschauer im Hagenbachstadion bekamen bei dieser Konstellation ein ausgeglichenes und abwechslungsreiches Spiel zu sehen. Fünf Turnovers, zweimal per Fumble und dreimal per Interception, machten die Partie spannend. Doch beide Teams waren nicht in der Lage daraus zählbaren Profit zu schlagen. Auf die ersten und einzigen Punkte der Partie musste man bis nach der Halbzeitpause warten.

Dabei waren es zunächst die Cowboys, denen man die Führung zutrauen musste. Wieder hatten sie einen langen Weg über das Spielfeld zurückgelegt, als sie sich an der Haller 12-Yard-Linie in einem vierten Versuch auf ein Field Goal vorbereiteten. Der Kick wurde aber von den Unicorns geblockt und nun avancierte Halls LB Hannes Dierolf zum Matchwinner. Er reagierte am schnellsten, nahm das Lederei an der 20-Yard-Linie auf und trug es über 80 Yards bis in die Münchner Endzone zum 7:0 (PAT Dario D'Ariano). Dierolf krönte damit seine Leistung an diesem Tag, denn zuvor hatte er schon durch einen eroberten Fumble und einige wichtige Tackles geglänzt.

Danach glich die Partie wieder dem Verlauf der ersten Halbzeit. Beide Angriffsformationen mühten sich redlich zu Punkten zu kommen, scheiterten aber ein ums andere Mal an der jeweils gegnerischen Defense. Am Ende kontrollierten die Unicorns den Ball und die Uhr und Münchens Offense bekam nur noch in den letzten 21 Sekunden des Spiels Gelegenheit, das Spiel noch zu wenden. Zu wenig für die Cowboys, die sich in die Niederlage fügen mussten.

"Unsere Defense war heute der entscheidende Faktor", sagte Unicorns-Head-Coach Gehrke nach dem Spiel. "Sie hatte einen schweren Gegner. Kompliment an München. So stark hatte ich ihren Angriff heute nicht erwartet." Dass seine Offense am Samstag nicht in Tritt kam, lag aus Gehrkes Sicht auch an der Deckungsarbeit der Cowboys: "Die hat uns große Probleme gemacht." Spätestens mit dieser erneuten knappen Niederlage haben die Cowboys bewiesen, dass sie in dieser Saison bislang deutlich unter Wert gehandelt worden. Im Kreis der in der zweiten Tabellenhälfte rangierenden Teams der GFL-Süd dürften sie die wohl besten Chancen haben, den Sprung in die Playoffs zu schaffen.

Die Haller haben durch den Sieg und die gleichzeitige 7:17-Niederlage der Stuttgart Scorpions gegen Braunschweig das Playoff-Heimrecht nun bereits gesichert. Auf dem Weg zum Süd-Titel können die Haller Tabellenführer nur noch von den Marburg Mercenaries abgefangen werden.

Streich - 18.07.2009

Der Quarterback der Unicorns, Chad Rupp, mußte es oft selbst versuchen (© Cornejo)