Das Überraschungsteam aus Lappeenranta

Eine bisher sensationelle Saison spielt der Aufsteiger in die höchste finnische Liga, Lappeenranta Rajaritarit. Der Neuling aus dem Ort mit dem schweraussprechbaren Namen, etwa auf halben Weg zwischen Helsinki und St. Petersburg gelegen, steht nach vier Spieltagen der Vaahteraliiga auf dem zweiten Tabellenplatz und hat sich auch im www.football-aktuell.de Europa-ranking auf einen sensationellen 15.Platz hochgearbeitet.

Verdienter Lohn für drei bisherige Siege, wovon zwei gegen erheblich höher eingeschätzte Teams zustande kamen. Opfer Nr. 1 waren die Seinäjoki Crocodiles, die im Vorjahr erst im Halbfinale des Eurobowls von den Vienna Vikings gestoppt werden konnten. Dem Favoriten nutzte beim Spiel gegen Rajaritarit nicht einmal der Heimvorteil, mit 21:30 zogen die Crocodiles den Kürzeren. In der Folge mussten sich auch die Helsinki Wolverines (29:20) dem Aufsteiger beugen. Der Heimspielsieg von Lappeenranta gegen die relativ schwach einzuschätzenden Tampere Saints konnte dann schon als erwartungsgemäß, sogar mit 14:3 als eher etwas zu niedrig, bewertet werden.

Lediglich der Dauerchampion Porvoo Butchers ließ sich am zweiten Spieltag auch nicht vom Überraschungsteam der Saison die Butter vom Brot nehmen. Beim 41:27-Auswärtssieg hatte aber selbst der diesjährige Eurobowl-Halbfinalist mehr Mühe als ihm lieb sein konnte.

Besonders beeindruckt der Aufsteiger bisher durch seine Ausgeglichenheit. Mit Quentin Jones und Mika Oksman verfügt das Team über zwei sehr agile Läufer und auch QB Bradshaw Littlejohn, in den USA schon bei den Morgan State Bears eine feste Größe, ist sehr flink auf den Beinen. Viele Optionen bieten sich diesem auch beim Passspiel. Mit Brandon Horn, Markku Luoto, Mikko Koskinen und Sami Martikainen konnten bereits vier Receiver mit mindestens einem Touchdown glänzen.

Auch die Defense macht bisher einen ordentlichen Job. Doch könnte hier auf Dauer eine Schwachstelle von Lappeenranta liegen. Mehr wird man Ende Juli wissen, wenn der Aufsteiger die Duelle gegen seine direkten Mitbewerber um einen Playoff-Platz, Turku Trojans, Jyväskylä Jaguaarit und Helsinki Rosters bestritten hat.

Wittig - 08.07.2009

Idyllisch gelegen: Die Heimspielstätte in der Kimpinen Upper Secondary School (© Kimpinen)