Der Traum ist ausgeträumt

Es hat noch nicht sollen sein. Die Calanda Broncos haben ihr EFAF-Cup-Gruppenspiel in Thonon etwas unglücklich mit 20:41 verloren. Damit ist ein Einzug für die Bündner in den Efaf-Cup-Halbfinal bereits nach einem Spiel ausgeträumt. Vor einer beeindruckenden Kulisse am Südufer des Genfer Sees schlugen sich die Ost-Schweizer mit Bravour, mussten sich dann am Ende dennoch geschlagen geben. Zu viele Strafe und ungewohnte Ballverluste kosteten am Ende den Sieg gegen eine sehr routinierte und clever agierende französische Mannschaft.

Nach den Start-Erfolgen in der Schweizer Meisterschaft hatte man im Lager der Broncos bereits begonnen zu träumen: Würde vielleicht auch international mit dieser Mannschaft etwas möglich sein? Gegen Frankreichs Vizemeister Thonon Black Panthers, die aktuelle Nummer 12 Europas, waren die Bündner dann auch tatsächlich ganz nahe dran an einer Sensation. Die Entscheidung zu Ungunsten der Bündner fiel im dritten Viertel.

Bereits nach der ersten Halbzeit schienen die Broncos chancenlos, schafften es dann aber mit einer erheblichen Leistungssteigerung auf beiden Seiten des Balles wieder ins Spiel zurück zu kommen. Auch die Broncos-Defense hatte nach der Pause plötzlich das Momentum auf ihrer Seite. Nach dem Anschluss zum 20:28 schaffte es die Abwehr der Churer bei einem dritten Versuch die sehr schnelle, physisch überragende französische Offense mit ihrem US-Running-Back Jason Jackson, zu stoppen. Durch eine umstrittene Strafe gegen die Defense der Schweizer blieben die Panther aber im Spiel.

Die Black Panthers bekamen neue Luft und konnten im Anschluss das 34:20 erzielen. So ganz war der Wille der Bünder aber noch nicht gebrochen. Mit ihrem variablem Passspiel überquerten die Broncos das Spielfeld, sahen sich dann aber in der Red Zone einem vierten Versuch gegenüber: Glavic fand seinen Receiver Simon Dinkel aus 20 Yards in der Endzone, nach längeren Beratungen entschieden die Schiedsrichter aber, dass Dinkel die Seitenlinie berührt haben soll – kein Touchdown für die Gäste aus der Schweiz, stattdessen Ballbesitz für Thonon.

Der Wille bei den Bündner war nun gebrochen, in den Schlussminuten stellten die Franzosen mit ihrem sechsten Touchdown des Tages den 41:20-Erfolg sicher. Damit steht Thonon nach Siegen gegen Parma und Calanda bereits als Gruppensieger fest, derweil die Ost-Schweizer am 16. Mai an der Churer Ringstrasse immerhin noch den ersten Sieg der Klubgeschichte in einem offiziellen EFAF-Spiel anstreben können. „Wir haben zwar bis zum Schluss gekämpft, in entscheidenden Situationen fehlte uns aber einfach die Abgeklärtheit“, schüttelte OL Mauro Bühler nach Spielschluss den Kopf. „Man merkte einfach, dass Thonon international sehr erfahren ist. Wir hingegen haben oft den Kopf etwas verloren, wenn mal etwas nicht nach Wunsch klappte.“

Hundt - 28.04.2009