The Stamps are Champs

Das Olympiastadion in Montreal könnte für die Calgary Stampeders vielleicht nicht gerade ein neues Wohnzimmer werden, aber zumindest ein Platz, an den man immer wieder gerne zurückkehrt. Denn mit einem 22:14-Erfolg über die heimischen Montreal Alouettes gewannen die Stampeders zum sechsten Mal in ihrer Geschichte den Grey Cup. Bereits 2001 hatte Calgary an der gleichen Stelle das Endspiel um die Meisterschaft in der CFL gewonnen. Brett Ralph sorgten für den einzigen Touchdown des neuen Titelträgers. Den Rest der Punkte besorgte Sandro DeAngelis mit fünf verwandelten Field Goals. Mit der erneuten Niederlage entwickeln sich die Alouettes zu einem Schicksalsteam in diesem Jahrzehnt. Seit dem Jahr 2000 stand Montreal sechs Mal im Finale und konnte nur einmal gewinnen. DeAngelis wurde zum herausragendsten Kanadier des Endspiels gewählt, Burris erhielt die MVP-Ehrung.

Das Schicksal der Alouettes war besiegelt, als sich Anthony Calvillo im letzten Viertel seine zweite Interception des Abends leistete. Im Anschluss führte sein Gegenüber Henry Burris über das Feld und brachte Sandro DeAngelis so in Position, dass dieser aus 50 Yards den späteren 22:14-Endstand herstellen konnte. Es war das längste Field Goal für den Kicker der Stampeders in dieser Saison. „Ich wusste, dass ich es schaffen würde. Vergangene Woche gegen die Lions habe ich noch ein versemmelt. Aber heute wusste ich, dass ich es schaffen würde“, sagte DeAngelis nach dem Goldenen Schuss. Zur Halbzeit lag der spätere Sieger noch mit 10:13 im Rückstand. „Unter solchen Umständen zu gewinnen – auswärts und dann im Finale gegen die Mannschaft, die im heimischen Stadion spielt, das ist schon großartig. Aber das zeigt auch, welchen Charakter dieses Team hat“, freute sich Burris nach dem Sieg.

Angefeuert von der zweitgrößten Zuschauerkulisse bei einem Grey Cup waren die Alouettes nach einigen Big Plays und einer Interception mit 13:3 in Führung gegangen. Doch das sollte nicht ausreichen, um endlich wieder einmal den Titel zu holen und nach den B.C. Lions im Jahr 1994 vor heimischen Publikum den Pott in die Höhe zu stemmen. Der eigentliche Heimvorteil war spätestens im dritten Viertel zunichte gemacht als Calgary zum ersten Mal in Führung gehen konnte. Bereits in der ersten Halbzeit hatten die Stampeders leichte Vorteile, dann unterlief Burris nach elf vollständigen Pässen aber seine einzige Interception des Abends. Calvillo nutzte die sich gebotene Gelegenheit und führte sein Team im zweiten Viertel übers Feld. RB Avon Coburn war es dann vorbehalten, den einzigen Touchdown für die Alouettes zu erzielen

Der Erfolg im Endspiel war für die Calgary Stampeders der gelungene Schlussstrich unter einer mehr als zufriedenstellenden Saison. Nach der regulären Spielzeit war Calgary mit 13 Siegen und nur fünf Niederlagen das beste Team der gesamten Canadian Football League. Da war es schon ein kleiner Giftpfeil für Burris, dass er in der Wahl zum besten Spieler der CFL seinem Endspielgegner Anthony Calvillo unterlegen war. Im Finale fand der Spielmacher der Stampeders aber die passende Antwort. Statistisch war er zwar mit 328 Yards Raumgewinn 24 Yards schlechter als Calvillo, leistete sich aber nur eine Interception und erlief zudem noch selbst 79 Yards Raumgewinn. „Wir haben heute eine Chance vergeben, die man eigentlich nur einmal im Leben erhält. Wir haben diese Gelegenheit einfach aus unseren Händen rutschen lassen“, lamentierte Calvillo nach der Niederlage.

„Uns ist allen klar, dass wir noch ein paar Tage brauchen werden, um mit der Niederlage fertig zu werden“, erklärte Montreals Head Coach Marc Trestman nach der Schlappe. „Wir haben in den letzten sechs Monaten sehr viel Zeit miteinander verbracht. Wir werden nicht zulassen, dass die letzten drei Stunden unser Schicksal bestimmen werden“, so Trestman weiter. Dass die Alouettes im letzten Viertel doch noch auf die Verliererstrasse einbogen, lag auch an Calvillo. Der Spielmacher leistete sich zwei Interceptions, die jeweils zu Field Goals führten und so den Stampeders den Sieg brachten. Zuvor hatten es die Alouettes nicht geschafft, aus guten Feldpositionen Punkte zu erzielen. „Wir hatten einige Drives, die wir nicht erfolgreich abschließen konnten. Besonders von unserer Leistung in der ersten Halbzeit war ich sehr enttäuscht“, sagte Trestman.

Auch wenn die Alouettes das Nachsehen hatten, so können sie mit dem Erreichen des Finales durchaus zufrieden sein. Die Saison 2007 hatte Montreal – ebenso wie Calgary – noch mit einer negativen Saisonbilanz abgeschlossen und musste dann in den Playoffs die Segel streichen. In dieser Saison konnten die Alouettes unter Trestman als neuem Head Coach die Eastern Division gewinnen. Calgary gelang unter John Hufnagel als neuem Cheftrainer das gleiche Kunststück in der Western Division.

Hundt - 24.11.2008

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